Tai Chi Chuan

Der komplette Name, der hierzulande als „Tai Chi“ bekannten Kunst, lautet „Tai Chi Chuan“.

Tai Chi ist eine der bekanntesten und berühmtesten Kampfkünste Chinas. Im Westen ist das Tai Chi als eine esoterische Bewegungslehre bekannt, die dem Körper und dem Geist gut tun soll. Dabei ist vielen nicht bekannt, dass das Tai Chi in der Hierarchie der Kampfkünste an oberster Stelle steht. Ziel der Arbeit im Tai Chi ist das Verständnis vom Fluss des Chi (Energie) und die Kontrolle dieses Flusses, um diese in einer realen Kampfsituation anwenden zu können.

Tai Chi als Kampfkunst lässt die Bewegungen nicht zu simplen gymnastischen Übungen ohne Sinn und Zweck für die konkrete Umsetzung im Kampf verkommen. Auch wenn die Bewegungen optimal für Gesundheit und Körper sind, sind sie doch martialischer Natur, d.h. sie suchen das Verständnis für die Anwendung im Kampf.

Wie praktiziert man es?

Die Praxis des Tai Chi wird durch das Training von Übungssequenzen oder „Formen“ realisiert . Diese Formen, manche antik, andere modern, sind obligatorische Übungsteile für jeden Schüler aller Stile des Tai Chi. Von besagten Formen existieren verschiedene Varianten, manche mit tiefen, andere mit höheren Stellungen, einige dynamisch und explosiv, andere eher ruhig und langsam. Mit Meisterschaft genützt, ist das Tai Chi ein sehr effektives System der Selbstverteidigung, da es der Philosophie folgt, die Angriffe und die Energie des Gegners zu kanalisieren und gegen ihn selbst zu richten.

Der Weg des Gleichgewichts?

Dank der Popularität der Kampfkünste als physische Aktivität und als Sport, praktizieren sie heutzutage Millionen Menschen. Weltweit haben viele Gesundheitsorganisationen die gesundheitsfördernde Wirkung von Kampfkünsten, vor allem des Tai Chi, anerkannt. Insbesondere Faktoren wie die Konzentration auf das physische und psychische Gleichgewicht, Selbstdisziplin, Kontrolle der Emotionen und Atmung machen das Tai Chi zu einer besonderen Kunst für alle Altersstufen.

Ohne Zweifel ist der Grund für die besondere gesundheitsfördernde Wirkung des Tai Chi das Gleichgewicht zwischen den physischen Übungen und den entspannenden, ruhigen Atem- und Konzentrationsübungen aus dem Chi Kung.

Es handelt sich um eine Aktivität, die keinerlei Risiko für Sehnen, Gelenke oder für das Herz-Kreislauf-System besitzt und die man bis ins späte Alter hinein ausüben kann. Gleichzeitig sorge die vollkommene Konzentration auf die Kontrolle jeder einzelnen Bewegung dafür, dass man die Möglichkeit erhält Stress abzubauen und den Geist zu beruhigen.